Rezension

Cats On Fire

Dealing In Antiques


Highlights: Never Land Here // Don't Say It Could Be Worse // You Will Find Me Where You Left Me // The Hague
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: The Smiths // Belle & Sebastian // Voxtrot // Fruit Bats // The Shins

VÖ: 21.05.2010

Gerade einmal zwei Alben hat die finnische Indiepop-Band „Cats On Fire“ veröffentlicht, und doch sind schon so viele Songs um diese beiden Werke herum entstanden, dass sich damit mal eben ein einstündiges B-Seiten- und Raritätenalbum füllen lässt. „Dealing In Antiques“ betitelt die Band gewitzt dieses Sammelsurium. Neben Songs von diversen EPs, inklusive der inzwischen sieben Jahre alten vergriffenen „Solid Work EP“, die mit so mancher netten Lo-Fi-Nummer aufwarten kann, findet man da reichlich unveröffentlichtes Material, das bis zu ihrer ersten Demo-EP „The Empty Town“ zurückreicht.

Wie bei jeder Raritätensammlung fragt man sich natürlich auch in diesem Fall, ob man sich so einen Haufen Songs antun sollte, die es nicht einmal auf ein reguläres Album der Band geschafft haben. Nun, es gibt zwei Gründe, weshalb es sich lohnt, sich mit „Dealing In Antiques“ auseinanderzusetzen. Zum einen stammen diese Songs größtenteils von vergriffenen EPs und erlauben somit einen Einblick in die musikalischen Anfänge der Band. Das mag für Fans der Band interessant sein, mag man nun denken, doch auch Freunde leichten Indie-Pops werden hier auf ihre Kosten kommen. Denn wer die beiden Alben der Band kennt, weiß, dass Cats On Fire den Bogen einfach raus haben. Ein Schuss The Smiths, ein wenig Belle & Sebastian und dazu dieser ganz eigene Charme ergeben eine Kombination, die einfach immer funktioniert.

Natürlich ähneln sich viele Songs im Aufbau, und nach 20 Songs kennt man das Prinzip, nach dem Cats On Fire verfahren, doch ziemlich gut. Aber irgendwie stört einen das nicht einmal sonderlich. Zu einer Jahreszeit, in der man mit hochkarätigen anspruchsvollen Alben überhäuft wird, tut es sogar richtig gut, sich einfach mal an der Hand nehmen zu lassen und gemütlich mitzuspazieren. Dass hin und wieder etwas melancholischere Songs wie „You Will Find Me Where You Left Me“ dazwischengeraten, stört da auch nicht weiter. „Because now I'm wrestling myself again / and the challenge is more than hard enough” singt Matthias Björken da zum Beispiel. Man hat aber das Gefühl, dass es sich dabei um eine schwierige Phase handelt, die es nunmal durchzustehen gilt. Und tatsächlich geht es danach auch zuversichtlicher weiter auf diesem munteren Sammelsurium an Songs, das dennoch ganz gut abgestimmt ist.

Wie nicht anders zu erwarten, bewegen sich die Lieder, die Cats On Fire beim Ausrümpeln so gefunden haben, nicht alle auf demselben Niveau. Wirkliche Aussetzer lassen sich aber auch nicht feststellen, und so läuft „Dealing In Antiques“ einfach in einem Schwung durch. Wer einen Soundtrack für laue Frühlingsabende sucht, wird mit Cats On Fire auch dieses Jahr wieder viel Spaß haben.

Kilian Braungart

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