Rezension

James Yuill

Turning Down Water For Air


Highlights: This Sweet Love // Head Over Heels // No Surprise
Genre: Folktronica
Sounds Like: Styrofoam // The Postal Service // Lalipuna

VÖ: 09.01.2009

Glücklicherweise muss sich guter Musikgeschmack nicht nur auf ein Genre begrenzen. So hält sich auch James Yuill alles offen und nennt unter seinen persönlichen Lieblingskünstlern den grandiosen Sufjan Stevens in einem Atemzug mit Radiohead, oder auch Justice und den Chemical Brothers. Da es Mister Yuill schon nicht ausreicht, sich auf bestimmte Sparten beim Musikkonsumieren zu beschränken, möchte er auch bei seiner eigenen Musik gleich alles auf einmal haben. Und so vereint er getrost die besten Teile seiner musikalischen Vorbilder: Schönes Songwriting wird gepaart mit wuchtigen Beats, Gitarrenmelodien mit flirrender Elektronik. So wird James Yuill auch passenderweise in ein ihm geradezu zugeschnittenes Genre, die „Folktronica“ eingeordnet.

Den Anfang auf „Turning Down Water For Air“ macht „You Always Do“, ein hübsches Stückchen gemütlicher Gitarrenmusik. So schleicht sich James Yuill ganz unmerklich in unsere Köpfe. „Left Handed Girl“ rollt dann auf einmal mit tiefen Synthie-Tönen ein, über die sich sanfte Saiten-Anschläge und liebenswerte Lyrics legen („Cause I´m Your Right Handed Man / If You´re My Left Handed Girl“). „No Pins Allowed“ bringt den Zuhörer unter Spannungen. Beruhigender Gesang wird abgelöst von hämmernden Beats, die an Bands wie Goose erinnern und eben auch genauso zum Tanzen verleiten.

„This Sweet Love“ ist ein wunderschöner Song, den allerdings das folgende „Head Over Heels“ mit seinem The-Postal-Service-Charme, entzückenden Glöckchenklängen und empathischem Gesang sogar noch toppen kann. „No Surprise“ kommt wieder mit schnelleren elektronischen Klängen daher, wirkt dadurch aber auf keinen Fall unsympatischer, und „Over The Hills“ erzählt von liebevollem Einseifen im Winterschnee.

Man darf sich auch schon auf James Yuills Live-Shows freuen, bei denen man, so wird erzählt, berauschende Erfahrungen machen kann. In der einen Minute versinkt man in der zarten Schlichtheit seiner Stimme und Akustik-Gitarre, um in der nächsten Minute zum Tanzen und Schwindeln gebracht zu werden, wenn ein blendendes Aufgebot an Beats und Effekten aus dem Laptop schießt. Nicht schlecht für eine Ein-Mann-Show. Wir können also gespannt sein.

Marlena Julia Dorniak

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