Rezension

The Band Of Heathens

Top Hat Crown & The Clampmaster's Son


Highlights: Nothing To See Here // The Other Broadway
Genre: Americana // Blues // Folk-Rock // Country
Sounds Like: Drive-by Truckers // Uncle Tupelo // Richmond Fontaine // Justin Townes Earle // Whiskeytown // Josh Ritter

VÖ: 25.03.2011

“One Foot In The Ether”, das letzte Album der Band Of Heathens aus der Musikmetropole Austin, Texas, hatte gewisse Erwartungen an den Nachfolger geschürt. Auch wenn es insgesamt recht unspektakulär geraten war, spürte man doch den Drang der drei Kernmitglieder Ed Jurdi, Gordy Quist und Colin Brooks, dem angestaubten Americana frischen Wind zu verleihen. Mit dem nun erschienenen Drittwerk „Top Hat Crown & The Clapmasters Son“ ist es der Band jedoch nicht gelungen, diese Entwicklung fortzuführen.

Letztlich hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas geändert. Die Stärken der Band Of Heathens bestehen im souveränen Gesang und der stilistischen Variabilität ihrer Songs. So wird auch „Top Hat Crown & The Clapmasters Son“ wieder ein abwechslungsreiches, aber noch lange kein wirklich eigenständiges Werk. Das sich in Dissonanzen verlierende „Nothing To See Here“ ist einer der interessanteren Momente auf diesem gefälligen Album und das soulige „The Other Broadway“ gewinnt wie so viele Songs der Band Of Heathens durch seine kraftvollen Vocals. „Free Again“ beginnt durchaus vielversprechend, mündet dann aber in einem Refrain mit an Crosby Stills Nash & Young erinnerndem Chorgesang, wie man sie schon dutzende Male gehört hat. Gelungen ist auch wieder die Produktion, die längst nicht so glatt geraten ist, wie sie einem im Americana-Bereich des Öfteren begegnet. Und auch die vielfältige Instrumentierung fällt nicht unbedingt direkt positiv auf, trägt aber einen großen Teil zur Atmosphäre und dem runden Klang des gesamten Albums bei.

Letztlich bleibt bei The Band Of Heathens also alles beim Alten, was in diesem Fall besonders schade ist, weil das Quintett aus Austin noch längst nicht das Niveau erreicht hat, das es erreichen könnte, wenn es sich nicht immer wieder in den altbekannten Mustern verlieren würde. „Top Hat Crown & The Clapmasters Son“ ist freilich wieder ein nett anzuhörendes Album geworden, aber eben bei weitem nicht der große Wurf, auf den man nach „One Foot In The Ether“ noch zu hoffen wagte. Ob es „The Band Of Heathens” jemals schaffen werden, ihre selbstgesetzten Grenzen zu überwinden und sich endlich mal den Staub von ihrem immer etwas altbacken klingenden Americana zu klopfen?

Kilian Braungart

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