Rezension

The Divine Comedy

Foreverland


Highlights: Napoleon Complex // Catherine The Great // How Can You Leave Me On My Own
Genre: Indie // Champer Pop
Sounds Like: Meilyr Jones // Ed Harcourt // Randy Newman // Duke Special // Rufus Wainwright

VÖ: 02.09.2016

Das Hören eines neuen Divine-Comedy-Albums ist leider ein seltenes Ereignis geworden in den letzen Jahren. „Bang Goes The Knighthood“ hat inzwischen auch immerhin schon sechs Jahre auf dem Buckel. Doch wenn es zu diesem Moment kommt, dass sich eine neue Platte von Neil Hannon in der heimischen Anlage einfindet, weiß man genau, was passieren wird: Welches Gefühl sich einstellen wird, wie das Ganze klingen wird, aber auch, dass man mit großer Sicherheit ziemlich rasch vor sich hin lächeln wird, weil er es der Ire hinter The Divine Comedy einfach immer hinkriegt, einen mit seinen Songs mitzureißen und wohl immer der Meister des altmodischen Indie-Schlagers bleiben wird.

Und so gilt auch wieder für „Foreverland“, was für „Bang Goes The Knighthood“ galt: vielleicht nicht unbedingt der Meilenstein in Hannons Diskografie, doch auf jeden Fall ein erfreulicher neuer Bestandteil. Bis auf „A Desperate Man“, in dem zum Albumende hin einmal kurz durchgedreht wird, ist jeder Song verlässlich gut und beinhaltet seine feinen, kleinen Ideen. Allein schon diese Kombination aus Glocken, Streichern und Banjo klingt so verrückt und doch irgendwie passend, dass man es gar nicht erwarten kann zu hören, auf welche Weise sich The Divine Comedy in den übrigen Songs von „Foreverland“ austoben werden. Und so bekommt man nach und nach die Balladen, Swing-Nummern und Popsongs, die man von Hannon erwarten darf, aufgetischt. Da kann es durchaus auch mal passieren, dass ein Song („How Can You Leave Me On My Own“) durch Eselgeschrei eingeläutet wird.

Doch bei all seiner Leichtigkeit ist „Foreverland“ mehr als nur Klamauk, sondern bleibt mit seiner aufwändigen Produktion und seinen üppigen Arrangements Hannons Orientierung an den großen Singer/Songwritern der 60er und 70er treu. Wie lange seine Halbwertszeit tatsächlich sein wird, ist schwer zu sagen, aber selbst wenn man „Foreverland“ nur als Anlass sehen mag, sich wieder einmal mit den alten Alben von The Divine Comedy zu befassen, ist doch auch schon viel gewonnen. Danke für dieses schöne Lebenszeichen, Mister Hannon!

Kilian Braungart

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