Rezension

The Travelling Band

The Big Defreeze


Highlights: Passing Ships // Sticks & Stones // Hands Up
Genre: Folk-Rock // Americana
Sounds Like: Treetop Flyers // Crosby, Stills, Nash & Young // Goldheart Assembly // The Band // The Creedence Clearwater Revival

VÖ: 07.11.2014

Es ist schon fast, als wären sie in einer Zeitschleife gefangen. Im regelmäßigen Dreijahresrhythmus liefern The Travelling Band ihre Alben ab, eines besser als das andere, und doch bleibt es bei wohlwollender Kenntnisnahme, ohne dass der Band größere Anerkennung für ihr Schaffen zuteil wird. Ob sich mit ihrem dritten Album „The Big Defreeze“ etwas daran ändern wird?

Was sich über ihr zweites Album „Screaming Is Something“ sagen ließ, gilt auch für Album Nummer 3, nur dass letzteres vielleicht noch ein bisschen besser die Live-Qualitäten der Band auf Platte einfängt als der Vorgänger. Der Chorgesang ist packender, die Gitarren klingen voller, und vor dem geistigen Auge sieht man die Band ihre Songs in einem kleinen, heruntergekommenen britischen Club aufführen. The Travelling Band sind und bleiben idealistische Vollblutmusiker, denen man auf jedem Song ihres neues Albums anmerkt, was für große Musikfans sie selbst auch sind und wie sehr sie den Sound der 70er verehren. In seiner Gesamtheit zeigt sich „The Big Defreeze“ so vielseitig und abwechslungsreich, wie man es auch von den Live-Auftritten der Band kennt. Songs wie dem grandiosen, sich stetig weiter steigernden „Passing Ships“ oder auch dem hymnischen Abschluss „Hands Up“ merkt man den Hang der Band zu großen Gesten an, ohne dass es jemals peinlich wird. The Travelling Band verlieren bei all ihren verspielten Ideen nie die Bodenhaftung und verleihen jedem ihrer Songs diesen leichten britischen Charme.

Es spielt keine Rolle, ob sie sich wie in „Garbo“ von ihrer poppigen Seite zeigen, in „Quicksand“ nach großspurigem Folkrock streben oder in „Sticks And Stones“ einen Gang zurückschalten – der warme, organische Sound der Band ist es, der ihr drittes Album zusammenhält und es einem wirklich nicht schwer macht, sich in dieser Platte zu verlieren, die nostalgischen Folk-Rock auf ihre eigene, verspielte Weise zelebriert.

Kilian Braungart

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